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Aida Orient Kreuzfahrt mit Baby

Dieser Bericht enthält selbst bezahlte Werbung.


„Probieren geht über studieren.“ Das war das Motto des Experiments Kreuzfahrt. Da wir den ursprünglichen Plan mit Theo nach Thailand zu fliegen, verworfen haben, entstand die Idee eine Kreuzfahrt zu buchen. Wir waren zwar nie besonders begeistert davon, aber um etwas beurteilen zu können, muss man es ausprobieren. 

Eine Kreuzfahrt ist mit Babys ab 6 Monaten möglich und Theo war zu Beginn der Reise 7,5 Monate alt. Wir wollten im Winter gerne ins Warme, deshalb fiel die Wahl auf die Orient Tour mit der AIDA Prima. Das Angebot war einfach zu verlockend, um es nicht auszuprobieren. Das gleiche dachten sich auch meine Schwägerin plus Freund, also ging es für uns alle, Anfang Januar in den Urlaub. Da wir die Tour ab Abu Dhabi gebucht hatten, aber am Abreisetag dort nur wenig Zeit verbracht hätten, sind wir zwei Tage eher angereist. Genügend Zeit, um sich einen Eindruck von der Stadt zu verschaffen. Wir besuchten die eindrucksvolle Moschee und ein Shoppingcenter mit angrenzender Ferrarieworld. Ein Besuch in der Cheesecake Factory durfte natürlich auch nicht fehlen. Es sollte übrigens nicht der letzte Besuch sein. 
Die Fahrten hin- und her haben wir mit dem Taxi gemacht, da es sich als zuverlässiges und günstiges Verkehrsmittel herausstellte. 
Einen Kindersitz hatten wir übrigens nicht dabei, ich habe Theo während der Fahrten auf den Schoß genommen. In den großen Taxibussen konnten wir Theo sogar samt Buggy in den Wagen stellen. Tipp: Am Flughafen direkt Geld abheben. Die wenigsten Taxen bieten Kartenzahlung an. 
Wir hatten uns in Abu Dhabi für das Sofitel entschieden. Die Bewertungen waren gut und wir wurden nicht enttäuscht. Große Zimmer inkl. Babybett und das Frühstück war auch vielfältig. An der Poolbar haben wir abends nett zusammen gesessen und ein einigermaßen bezahlbares Bier getrunken. 😄 Die Poolanlage ist nicht besonders großzügig, daher würde ich das Hotel wirklich nur für einen Kurztrip und nicht für einen Sommerurlaub empfehlen.
Jetzt aber zum Schiff:
Wir haben bewusst die AIDA Prima gebucht, da sie sehr kinderfreundlich ist und man für die Kleinen fast alles an Bord bekommt. Bis auf Windeln, Spielzeug, Klamotten und Löffel für Theo mussten wir kaum etwas mitnehmen. Es gibt eine kleine Babyküche, in der man Gläschen, Milchpulver, Brei und Fruchtpüree bekommen kann. In dem angrenzenden Restaurant „Fuego“ haben wir Theo zu seinen Mahlzeiten, in den vorhandenen Hochstühlen, gefüttert. 
Wir hatten uns eine Veranda-Kabine mit einem kleinen Balkon gebucht. Die Kabine war relativ groß, so dass auch noch Platz für das Babybett war. Außerdem erhielten wir Babybettwäsche, einen Windeleimer, einen Flaschenwärmer und einen niedlichen Bademantel für Theo. Im Vorfeld hatten wir uns ein Babyphone reserviert. Das Babyphone war für uns absolut Pflicht, da wir Theo rechtzeitig ins Bett bringen wollten, ohne dass wir in der Kabine bleiben müssen. Ein paar babyfreie Abende wollten wir uns nun endlich mal gönnen. Das zweitwichtigste war die Kaffeemaschine in der Kabine, denn den Kaffee morgens im Bett wollten wir uns nicht nehmen lassen. Für mich im nachhinein die schönste Zeit an Bord. Morgens einen Kaffee trinken und beobachten, wie das Schiff in den nächsten Hafen einläuft. 
Ansonsten herrschte viel Gedränge, Lärm und nervige Menschen (sorry, aber ich liebe einfach Ruhe). 
Es war einfach zu voll. Mir graute es schon vorm Essen in den Buffetrestaurants und das schlagen nach einer Sonnenliege an Deck. Für meinen Geschmack gab es viel zu wenig Orte an denen man als kleine Familie seine Ruhe haben konnte.
Nach der Reise war ich einfach nur gestresst und wünschte mir, dass wir uns für etwas anderes entschieden hätten. 
Im Gegensatz zu allen anderen Reisen, haben wir uns im Vorfeld kaum über die jeweiligen Ausflugsorte informiert bzw. keine großen Pläne gemacht, da wir nicht wussten wie Theo die Reise mitmacht. Wir hatten allerdings nicht bedacht, dass wir kein oder nur wenig Internet an Bord habe werden. Und so sind wir in Manama (Bahrain) nur planlos durch die Gegend gelaufen. Hier wäre ein Ausflug über Aida sinnvoll gewesen. Dubai ist natürlich viel bekannter und so wussten wir schon was wir sehen möchten. 
Meine Schwägerin und ihr Partner haben sich im Vorfeld eine Wüstensafari gebucht. Ich wäre so gerne mitgekommen, aber mit Theo war das leider nicht möglich. Man fährt mit Geländewagen durch die Dünen und es schaukelt viel zu sehr für kleine Kinder.
Die beiden waren aber total begeistert. Deshalb möchte ich bei einem zukünftigen Besuch eine Wüstensafari unbedingt nachholen. Gebucht wurde die Tour über Dream Journey.
Währenddessen haben wir in Dubai die Shoppingmal unsicher gemacht, haben das Aquarium bewundert und waren natürlich in der Cheesecake Factory essen.😄
Ein Besuch auf dem Burj Kalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, durfte natürlich auch nicht fehlen. Die Eintrittskarten hatten wir uns schon einige Wochen vor der Reise gebucht. Dies ist zwingend erforderlich!! Spontan kann man nicht auf die Aussichtsplattform fahren. Informiert euch deshalb rechtzeitig.
Wir haben einen Besuch um 17:00 Uhr geplant, damit wir oben die Möglichkeit haben den Sonnenuntergang zu sehen. 
Den Kinderwagen darf man nicht mit nach oben nehmen, es gibt aber eine Möglichkeit ihn vorher abzugeben. Zum Glück waren wir zu viert und konnten uns mit dem Tragen abwechseln. Die Babytrage hatten wir leider zuhause vergessen, die wäre hier sinnvoll gewesen. 
Der Ausblick von der Plattform ist schon interessant und ich war beeindruckt, wieviele Hochhäuser drumherum immernoch gebaut werden. Allgemein war ich überrascht von der Größe Dubais. Ich habe mir alles viel kleiner vorgestellt. Warum eigentlich? Schließlich gibt es jede menge Platz in der Wüste. 
Die Aussichtsplattform befindet sich leider „nur“ im 124 Stockwerk und so konnte ich keinen großen Unterschied zu den kleineren Gebäuden beispielsweise in den USA feststellen. 
Ich würde sogar sagen, dass es viel langweiliger war, da irgendwie doch alles gleich aussieht. Eine Stadt wie New York oder Chicago, die über lange Zeit gewachsen ist, hat definitiv von oben mehr zu bieten, als eine „neue“ Metropole. 
Vielleicht kommt aber auch dazu, dass es jetzt das 5te Gebäude war, auf dem ich gewesen bin. 
Eines muss ich aber sagen, es ist das schönste aller Wolkenkratzer, das ich bisher gesehen habe. 
Denn als wir wieder unten ankamen, es dunkel wurde und wir an dem funkelnden Gebäude hochschauten, bekamen wir alle Gänsehaut. 
Die Fontänenschau am Fuße des Burj Kalifa sollte man auch gesehen haben, wobei ich auch hier das Original in Las Vegas bevorzugen würde. Lag vielleicht auch an der schrecklich unterlegten         orientalischen Musik. Theo war trotzdem beeindruckt und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. 
Tagsüber kann ich den JBR Walk empfehlen. Eine Flaniermeile mit Strand, vielen Cafés, Restaurants, Shops, Liegen und Spielplätzen. Hier haben wir Sonne getankt, sind ein bißchen umher flaniert und waren in der Cheesecake Factory essen. (Habt ihr mitgezählt?)
In Dubai hätte ich definitiv noch einen Tag länger bleiben können, aber es heißt ja nicht, dass wir nicht nochmal wieder hierher kommen.
Am nächsten Tag legten wir früh morgens in Muscat an. Definitiv ein Vorteil, wenn man ein kleines Kind hat und früh wach ist: Man sieht jeden Sonnenaufgang. Also konnten wir mal wieder auf dem Balkon stehen und zugucken, wie die Sonne in dieser beeindruckenden Kulisse aufgeht. 
Ein Anblick wie aus 1001 Nacht. Schroffe, kahle Felsen direkt an der Küste mit kleinen weißen Häuser am Rande der Hänge. So ein Landschaftsbild hatte ich davor noch nie gesehen. 
Ich war gespannt auf den Tag in Muscat und wurde nicht enttäuscht. Während mein Mann und seine Schwester über Lifetime Tours einen Schnorcheltrip gebucht hatten, (ich konnte leider nicht mit, weil Theo nicht auf das Schnellboot durfte) nahmen wir uns (Der Freund meiner Schwägerin, Theo und ich) ein Taxi und erkundeten im Schnelldurchlauf die Stadt. 
Dazu musste ich leider erst mit den Taxifahrer vor dem Hafengebiet um einen guten Preis verhandeln, denn wir hatten nicht so viel Bargeld dabei (Euros werden gerne genommen) und abzocken lassen, wollten wir uns auch nicht. 
Jedenfalls hatten wir einen netten Taxifahrer erwischt, der gut englisch sprechen konnte. So sind wir an den größten Sehenswürdigkeiten vorbeigefahren und der Taxifahrer hat ein bißchen was dazu erzählt. Er war total fixiert auf Theo und wollte ihn unbedingt auf den Arm nehmen. Naja, es sprach ja nichts dagegen, er war ja wirklich nett. Zum Schluss lud er uns zu sich ins Haus ein, wir  wären der Einladung auch bestimmt gefolgt, wenn er nicht vorher gefragt hätte, ob er Theo für 10.000€ kaufen kann. Das war echt spooky. Mit Sicherheit war es nur lustig gemeint, aber ausprobieren wollten wir es lieber nicht. Also war unsere letzte Station ein Luxushotel, dass wir nicht verpassen sollten. Wir wurden dort nett begrüßt, uns wurde eine Kaffee angeboten und Theo bekam sogar ein kleines Spielzeug geschenkt. Das günstigste Zimmer kostet rund 1000€ die Nacht, wir werden also sicherlich nie wieder hierher kommen, außer auf nen gratis Kaffee.😄
Muscat ist jedenfalls eine interessante Stadt und die Menschen sehr gastfreundlich. 
Als wir am Abend aus dem Hafen fuhren, durften wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang sehen und ich war verzaubert von dieser wunderschönen Kulisse.
Am darauffolgenden Tag lief das Schiff in den Hafen von Abu Dhabi ein, womit gleichzeitig unsere Reise beendet war.
Fazit zu der Reise: 
Kann man machen, muss man aber nicht. Es war definitiv eine Erfahrung wert und es ist toll von A nach B zu kommen ohne sich Gedanken zu machen. Allerdings war der Erholungsfaktor bei mir gleich „Null“. Vielleicht war auch das Konzept „Aida“
daran Schuld. Meinem Mann zuliebe würde ich es vielleicht irgendwann mit der „MeinSchiff“ probieren, aber ansonsten sieht mich AIDA und Co. erstmal nicht wieder.  
Mir sind zu viele Punkte wichtig, die ich auf einem Kreuzfahrtschiff nicht haben kann. Ruhe, Freiheit und Spontanität. Aber vielleicht ist man als individualreisender zu sehr von all diesen Dingen verwöhnt.